Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts schätzt pro Jahr zwischen 1 Mio. – 7 Mio. Influenza-bedingte Arztbesuche. Während der jährlichen Grippewellen werden schätzungsweise 5% – 20% der Bevölkerung infiziert.
In Deutschland treten diese Grippewellen im Winterhalbjahr meist nach dem Jahreswechsel auf, wobei die Stärke der Grippewellen von Jahr zu Jahr erheblich schwankt. Bei einer schweren Grippewelle wie in der Saison 2012/2013 wurden rund 30.000 Influenza-bedingte Krankenhauseinweisungen und 20.000 Todesfälle geschätzt. Es wird geschätzt, dass nur ein Anteil von etwa 1% der Grippekranken einen Arzt konsultierten.
Die Übertragung von Influenzaviren erfolgt überwiegend durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen. Darüber hinaus ist eine Übertragung auch durch direkten Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließendem Hand-Mund-/Hand-Nasen-Kontakt möglich (z.B. durch Händeschütteln). Die Inkubationszeit ist kurz und beträgt durchschnittlich 1-2 Tage.
Die Influenza-typische Symptomatik ist durch plötzlichen Erkrankungsbeginn, Fieber, Husten oder Halsschmerzen sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Dabei erkranken bei weitem nicht alle Influenza-Infizierten mit typischer Symptomatik (nur etwa 2/3, während bei 1/3 der Erkrankten der Krankheitsverlauf asymptomatisch ist). Die Krankheitsdauer liegt i.d.R. bei 5 bis 7 Tagen, die in Abhängigkeit von der individuellen Konstitution sowie Komplikationen und Risikofaktoren jedoch auch deutlich länger sein kann.
Betroffen sind vor allem ältere Personen und Personen mit Grundkrankheiten (chronische Herzerkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen/Diabetes mellitus, Immundefekte, neurologische bzw. neuromuskuläre Erkrankungen und schwere Fettleibigkeit). Außerdem erhöht eine Schwangerschaft das Risiko für einen schweren Verlauf.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme gegen eine Influenzaerkrankung stellt die Impfung dar, die jährlich, vor Beginn der Influenzasaison (vorzugsweise in den Monaten Oktober und November), durchgeführt werden sollte, da die Ausbildung eines Impfschutzes etwa 2 Wochen benötigt. Nach Untersuchungen in den letzten Jahren liegt die Wirksamkeit des Impfschutzes gegen eine laborbestätigte Influenzaerkrankung zwischen 40% und 60%, dies ist jedoch saisonabhängig, da für jede neue Saison ein neuer Impfstoff basierend auf Forschung über Erreger der Südhalbkugel und der Vorjahressaison erstellt wird und manchmal mehr, manchmal weniger mit dem tatsächlich aufkommenden Impfstamm übereinstimmt.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung durch Anwendung eines quadrivalenten Impfstoffes mit aktueller von der WHO empfohlener Antigenkombination gegen die saisonale Influenza aktuell für folgende Personengruppen (siehe aktuelle STIKO-Empfehlungen):
- alle Personen ab 60 Jahren,
- Personen jeden Alters mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, u.a. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten, wie z.B. Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz oder HIV-Infektion,
- Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen,
- alle gesunden Schwangeren ab dem 2. Trimenon und Schwangeren mit einer chronischen Grundkrankheit ab dem 1. Trimenon,
- Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung, z.B. medizinisches Personal,
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.
Fazit: Die Influenza ist entgegen des allgemeingebräuchlichen Begriffes („Ich hab‘ ne Grippe“) deutlich gefährlicher einzuschätzen und für o.g. Personengruppen ist dringend empfohlen, präventive Schutzmaßnahmen durchzuführen.
Die Praxis Schadwinkel berät Sie gerne und führt die Impfungen durch. Am besten machen Sie sich einen Termin unter 04631/61500.
Bleiben Sie grippefrei!